Willkommen in Muldenstein
Wintersonnenwende
Die Wintersonnenwende ist das Gegenteil der Sommersonnenwende.
Der 21. Dezember ist der kürzeste Tag im Jahr. Im Sommer hingegen, am 21. Juni feiern wir den längsten Tag.
Dazwischen liegen die Tag- und Nachtgleichen im Herbst und Frühjahr. Doch die Wintersonnenwende steht auch für Hoffnung. Denn nach dem 21. Dezember werden die Tage endlich wieder länger. Das Tageslicht nimmt erst langsam, dann immer schneller zu und schließt damit den immerwährenden Kreislauf von Leben und Tod, Tod und Wiedergeburt. In der langen, dunklen Zeit vor der Sonnenwende scheint die Erde zu ruhen und sammelt neue Kräfte. Auch wir ziehen uns ins Haus zurück und halten innere Zwiesprache über das Jahr.
Bei den Bauern ruht die Landarbeit, allgemein kehrte Ruhe ein. Bis zu dem Tag, an dem das Licht wiederkam. Dieses Ereignis inspirierte die Menschen schon in grauer Vorzeit und ließ sie allerlei Rituale und Bräuche erfinden. Das heutige Weihnachten ist aus einigen Religionen und Kulturen entstanden. Interessant ist, dass das Mithras- Fest und die Wintersonnenwende eigentlich den gleichen Sinn ergeben: Ein Fest zu Ehren der Sonne.
Die Wintersonnenwende ist in erster Linie eine "nordische" Erfindung. Die Germanen feierten "Jul", das Geburtsfest der Sonne, in dem die Sonne durch große Räder dargestellt wurde. Wir kennen diese Traditionen auch aus den Bräuchen der Sommersonnenwende, die es zu Ostern gibt. Brennende Wagenräder werden einen Abhang hinunter gerollt. Die Wintersonnenwende war der Beginn der "Wilden Jagd", den 12 Rauhnächten. Der Göttervater Odin braust mit seinem Totenheer in diesen Nächten um die Erde.
Totenseelen sollen herbeigerufen und eine gute Ernte herbeigeführt werden. Diese Zeit ist also die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr. Auch hier finden wir in einer weiteren Tradition den engen Bezug der Menschen zur Sonne.
Die Wiedergeburt der Sonnengöttin Lucina (Lucia) hat in Schweden bis heute Tradition und wird mit einem großen Lichterfest begangen. Die Kelten feierten den 24. Dezember als Fastentag. Ganz davon abgesehen, dass dieser Festtag des 24./25. Dezember ja erst viel später festgelegt wurde, weil dieses Fest einfach nicht aus den "heidnischen" Menschen herauszubringen war. Und dann war es immer noch besser, es wurde Jesu Geburt gefeiert. Und der Inhalt war ja derselbe. Jesus wurde auch als Erlösergott gefeiert, als Lichtbringer, als der Gott, der für die Wiedergeburt und Auferstehung galt. Das passte ja alles wunderbar zu dem uralten Wintersonnwend-Weihnachts-Mythos.